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Großes kleines Theater an der Justus-von-Liebig-Schule in Waldshut: Ein einzelner Schauspieler genügte, um Georg Büchners gewaltiges Stück „Woyzeck“ aufzuführen. Entsprechend beeindruckt zeigte sich das Publikum, allesamt Schüler der beruflichen Gymnasien: Sie lesen das Werk gerade in Vorbereitung auf das Deutschabitur. Erst jetzt verstehe sie so richtig, unter welchem Druck die arme Hauptfigur stehe, gestand eine sichtlich berührte Teilnehmerin. Das sei auf das intensive Spiel Julian W. Koenigs vom THEATERmobileSPIELE Karlsruhe zurückzuführen.
In der etwa einstündigen Aufführung schlüpfte Koenig in die Rolle des einfachen Soldaten Woyzeck, der verzweifelt versucht seine Familie zu ernähren. Dafür nimmt er auch Menschenexperimente in Kauf: Auf Anweisung seines Arztes ernährt sich Woyzeck nur von Erbsen, wodurch er jedoch zunehmend an Halluzinationen leidet. Von seinem Vorgesetzten gedemütigt und von seiner Partnerin betrogen, ermordet Woyzeck schließlich Marie. Der Clou der Darbietung: Koenig spielte alle weiteren Figuren mit lebensgroßen Puppen, genauso gruselig anzuschauen wie das düstere Bühnenbild voller Lumpen. Auf diese Weise gelang es jedoch, das Publikum tief in die aussichtslose Welt Woyzecks zu führen.
Im Anschluss an die Vorführung stand Koenig den Schülern noch Rede und Antwort: Ja, die Inszenierung von Regisseur Thorsten Kreilos habe die Figur Andres gestrichen, um Woyzeck gänzlich ohne Freund dastehen zu lassen. Und tatsächlich dienten die Durchsagen vom Tonband dazu, die einzelnen Szenen voneinander anzugrenzen. Und ja, so viel Text lasse sich auswendig lernen, denn jeder Satz sei ja mit einer Bewegung verbunden. Einmal diesen Trick zu versuchen, nahmen sich einige Schüler am Ende vor.