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Shadowing in Frankreich

Im Mai durfte ich im Lycée Charles Péguy in Gorges in Frankreich naturwissenschaftlichen Lehrern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Das Lycée Charles Péguy ist mit seinen 1800 Schülerinnen und Schülern eine deutlich größere Schule als unsere JLS. Sie bietet aber, ebenso wie unsere Schule, Ausbildungen mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkten an. Dabei gibt es, wie bei uns, einen Ausbildungszweig, der mit einem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt zur Studienqualifikation führt und einen praktisch orientierten Ausbildungsweg, der auf eine spätere Tätigkeit im Labor oder ein naturwissenschaftliches Studium vorbereitet.

Obwohl ich nur geringe Französisch Kenntnisse habe, konnte ich erstaunlich viel vom Inhalt der Gespräche im Unterricht erfassen, da die Fachbegriffe sich in offenbar allen Sprachen sehr ähneln. Die Immersion in das alltägliche Leben hilft schnell Fortschritte im Erlernen der französischen Sprache zu machen. Die Herzlichkeit der Franzosen ist dabei eine große Unterstützung.

In einem anderen Land Unterricht zu beobachten gibt einerseits Inspirationen für den eigenen Unterricht, löst aber andererseits unvermeidlich die Frage aus, warum man bestimmte Dinge tut, wie man sie tut. So unterscheidet sich der Aufbau der Arbeitsblätter im französischen Naturwissenschaftsunterricht von dem in Deutschland, diese neuen Erfahrungen werde ich sicher in Zukunft in der Gestaltung meiner Arbeitsblätter einfließen lassen. Auch vergegenwärtigt es einem, dass Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, vermutlich auf der ganzen Welt, zumindest aber in Frankreich und Deutschland, mit den gleichen Schwierigkeiten kämpfen.

Der entspannte Umgang mit diesen Schwierigkeiten und die Offenheit der französischen Lehrerkräfte hat mich beeindruckt. Sie haben in Frankreich weniger Wochenstunden abzuleisten als deutsche, der Schultag beginnt um 9.00 Uhr und endet um 18.00 Uhr. Französische Lehrkräfte haben pädagogische Fachkräfte an ihrer Seite, die sich um die Bearbeitung und Verfolgung von Fehlzeiten der Schülerinnen und Schüler kümmern und naturwissenschaftlichen Lehrerinnen und Lehrern stehen Assistenzkräfte zur Verfügung, die Experimente vorbereiten und später auch das Material verräumen. So ist es den Lehrkräften möglich sich nur auf ihren Unterricht zu fokussieren. So etwas fände ich auch für Deutschland sinnvoll. Häufig haben die Lehrerinnen und Lehrer nacheinander in verschiedenen Parallelklassen den gleichen Unterricht, auch das führt zu einer Entlastung.

Wenn man all diese Erfahrungen noch dazu in einer so schönen Umgebung wie der unserer Partnerschule in Gorges machen darf, ist das ein absoluter Gewinn. Daher kann ich nur jedem empfehlen den Mut aufzubringen, sich auf das Abenteuer einzulassen und einmal über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.

Dr. Verena Hoppmann, Schuljahr 2022/23


Fachabteilung Pflege